Dietmar Rainer, Jahrgang 1973 aus Schnals. Er erhielt seine erste musikalische Ausbildung am Flügelhorn in der örtlichen Musikkapelle und lernte später Klavier und Orgel am humanistischen Gymnasium Johanneum in Dorf Tirol.
Nach der Matura begann er sein Musikstudium am Mozarteum Salzburg in den Fächern Instrumentalpädagogik und Konzertfach Trompete bei Prof. Gottfried Menth. 1996 schloss er das IGP-Studium (Schwerpunkt Chor- und Orchesterleitung) mit Auszeichnung ab und wechselt an das Bruckner-Konservatorium in Linz zu Prof. Josef Eidenberger. Dort erhielt er im Jahr 1999 das Diplom im Konzertfach Trompete.
Während seiner Studienzeit besuchte er mehrere Meisterkurse und nahm Privatunterricht bei Bo Nielsson in Schweden und bei Prof. Wolfgang Guggenberger in München.
1999-2000 lebte er in Bangkok/Thailand, unterrichtete dort Trompete an der Chulalongkorn University, leitete den Universitätschor und spielte im Bangkok Symphony Orchestra.
Zurück in Salzburg unterrichtete er im Salzburger Musikschulwerk, war Direktor der Musikschule Berchtesgadenerland und spielte in namhaften Ensembles wie z.B. Linzer Trompetenensemble, Blechbläserensemble Hohensalzburg, Juvavum Brass, Philharmonisches Orchester Bad Reichenhall, Orchester Pro Musica Salzburg, Haydn Orchester von Bozen und Trient.
2002 kehrte er nach Südtirol zurück, seit 2004 unterrichtet er in der Mittelschule mit musikalischer Ausrichtung in Schlanders die Fächer Trompete, Schulchor und Schülerblasorchester. Dort leitete er zusammen mit dem Regisseur Rudi Mair mehrere Musiktheater-Produktionen.
Er besuchte Kurse in Chorleitung bei Prof. Erwin Ortner und Prof. Ingrid Fussenegger. 2006-2008 und 2012-2015 studierte er Blasorchesterleitung am Istituto Superiore Europeo Bandistico (ISEB) bei Jan Cober, Felix Hauswirth, Alex Schillings und José R. Pasqual-Vilaplana mit Abschlussprüfung im Juni 2015 mit dem Orquestra de Vents Filharmonia in Ontinyent/Valencia.
Im Jahr 2021 hat er an der Universität in Maastricht bei Jan Cober einen Master in Windband / Brassband Conducting erlangt.
Er ist ist Mitglied der Fachgruppe Musik im Verband Südtiroler Musikkapellen und verantwortlich für die Dirigentenausbildung im Bezirk Schlanders.
In seiner Heimatgemeinde Schnals war er mehrere Jahre Chorleiter und Kapellmeister, derzeit spielt er Tenorsaxophon in der Musikkapelle und ist als Organist tätig.
2020 gründete er den Instrumentationsservice „Toccata – Maßgeschneiderte Musikarrangements“ www.toccata.info
Seit Herbst 2010 dirigiert Dietmar Rainer die Musikkapelle Naturns.
Alt- und Ehrenkapellmeister
Josef Hanny, Jahrgang 1943 aus Naturns
Auf dem heimatlichen Pichlhof aufgewachsen, kommt er schon als kleines Kind mit Musik und Gesang in Berührung. Nach kurzem praktischen Unterricht durch zwei Musikanten, tritt er schon früh in die Musikkapelle ein und spielt als 15-Jähriger die erste Trompete.
Vielseitig begabt, bildet er sich weiter und nimmt Unterricht beim örtlichen Musiklehrer Haller. Dieser überzeugt ihn, Musik zu studieren. 1964 beginnt er sein Musikstudium am Mozarteum in Salzburg mit dem Hauptinstrument Trompete. Außerdem lernt er Posaune, Blockflöte, Klavier, Gesang und die notwendigen theoretischen Grundlagen. Da in Südtirol ausgebildete Musiker fehlen, kehrt er nach dem Abschluss in Musikerziehung in die Heimat zurück. Er wird Musiklehrer und übernimmt 1971 auch die Leitung der Musikkapelle Naturns. Mit Einsatz, Energie und vielfältigen Übungen formt er die Kapelle. In seine Anfangszeit fällt auch die Einführung des Frühjahrskonzertes, das zum jährlichen Konzerthöhepunkt der Kapelle werden soll.
Zum Aufschwung der Kapelle trägt insbesondere die Jugendarbeit des neuen Kapellmeisters bei. Der Umstand, dass Joseph Hanny zuerst Lehrer und später Leiter der Musikschule Naturns wird, ist ein Glücksfall. So kann er den Nachwuchs fördern und ihn rechtzeitig in die Kapelle einbinden. Ebenso baut er auch eine Jugendkapelle auf.
Mit der Zeit führt er auch immer wieder neue Instrumente in die Kapelle ein: Waldhorn, Querflöte, Oboe, Fagott, Bassklarinette und eine Reihe von neuen Schlaginstrumenten; Instrumente, die aus heutiger Sicht aus einem modernen Blasorchester nicht mehr wegzudenken sind.
Joseph Hanny fördert das Spiel in kleinen Gruppen und schult damit die Hör- und Tonkultur der Musikanten. Musikalisch will er sich nicht auf ein bestimmtes Genre festlegen, sondern die Offenheit für verschiedene Stilrichtungen behalten.
Im Jahre 1980 wird er zum Bezirkskapellmeister des Bezirks Meran (Burggrafenamt) gewählt. Dieses Amt hat er bis 1997 inne. In seine Amtszeit fallen u. a. Initiativen zu Konzerten mit einer Bezirksjugendkapelle und Bläserkonzerte mit kleinen Spielgemeinschaften, aber auch die Einrichtung der Bläserwochen für ältere Musikanten. Als Vorbild gilt er im Bezirk auch wegen seiner Programmgestaltung für Konzerte.
In seiner langjährigen Tätigkeit als Kapellmeister gelingt es ihm immer wieder sowohl der traditionellen als auch der zeitgenössischen Blasmusik den gebührenden Stellenwert in der Kapelle zu geben und den MusikantInnen die Vielschichtigkeit und Einzigartigkeit der Musik zu vermitteln.
Die Mitglieder der Musikkapelle Naturns denken, dass sie es zum großen Teil der 40-jährigen, pädagogisch geschickten, professionellen und musikalisch einfühlsamen Führung von Joseph Hanny verdanken, wenn die Kapelle heute zu den leistungsfähigsten Blasorchestern des Landes zählt.
Im Rahmen der Cäcilienfeier 2011 wurde unser geschätzter Sepp zum „Ehrenkapellmeister“ der Musikkapelle Naturns ernannt. Herzlichen Dank für Deinen jahrzehntelangen unermüdlichen Einsatz für die Kapelle!